Werdegang
Ich wurde 1997 in Wiesbaden geboren und habe im Rheingau-Taunus-Kreis mein Abitur gemacht. 2017 zog es mich nach Wien, wo ich bis heute lebe und arbeite.
Seit 2019 bin ich freischaffender Künstler, und 2021 begann ich mein Malereistudium an der Kunstschule Wien. Zu meinen Professoren zählten unter anderem Ulrich Plieschnig, Anna Stangl, Gerlinde Thuma und Christian Bazant-Hegemark. 2024 habe ich mein Diplom mit Bestnote abgeschlossen.
Meine Geschichte
Als ich 2017 nach Wien zog und mich an der Wirtschaftsuniversität einschrieb, war mein Lebensmotto klar: schneller, höher, weiter. Ich hatte ein starkes Bedürfnis, mich ständig zu beweisen – besser zu sein als andere, weil ich dachte, nur so genug zu sein. Diese innere Antriebskraft trieb mich zu Höchstleistungen, doch es war ein ständiges Rennen gegen mich selbst. 2019 war ich schließlich ausgebrannt. Ich war so erschöpft, dass ich selbst die einfachsten Dinge im Alltag nicht mehr bewältigen konnte. Dieser Zusammenbruch zwang mich, mein Leben komplett zu überdenken.
Inmitten dieser Dunkelheit gab mir meine Therapeutin einen scheinbar simplen, aber lebensverändernden Rat: „Tun Sie etwas, das Ihnen Freude bereitet.“ Es war eine klare Anweisung, und doch fühlte sie sich wie eine unmögliche Aufgabe an. Aber dann griff ich nach langer Zeit wieder zu Pinsel und Leinwand – und es veränderte alles. Beim Malen spürte ich plötzlich eine Energie, die ich längst verloren geglaubt hatte. Ich konnte nicht mehr aufhören, wollte immer weitermachen. Naiv ging ich zur nächsten Therapiestunde und sagte voller Überzeugung: „Ich will Künstler werden.“ Rückblickend klingt das fast schon komisch, aber damals war es mein einziger Weg nach vorn. Seit diesem Tag male ich – bis heute.
Die Werke von August Macke, Paul Klee und Franz Marc waren wie Anker für mich. Mackes Farben hatten etwas Magisches. Sie schickten mich in Gedanken an ferne, warme Orte wie Tunesien und Marokko und gaben mir in meiner schwersten Zeit die Kraft, weiterzumachen. Diese Farbkombinationen, diese optimistische Ausstrahlung – ich wollte herausfinden, wie er das schaffte, und das hat mich bis heute nicht losgelassen.
Durch das Malen fand ich nicht nur zu mir selbst zurück, sondern auch zu einer neuen Lebensfreude. Meine Kunst ist heute mehr als bloße Technik oder Ausdruck – sie ist ein Weg, anderen Menschen Hoffnung und Inspiration zu geben. Jedes meiner Gemälde soll den Betrachter auf eine Reise mitnehmen, ihn innehalten lassen und Raum schaffen für Reflexion und Verbindung. Das Malen hat mir den Weg zurück ins Leben gezeigt, und diese Lebenskraft möchte ich mit jedem Werk weitergeben.